Mittwoch, 11. Juni 2014

All Eyes On Brasil 2014: Gruppe G

Endlich, endlich, eeeeeeheeendliiiihhhiiich sind wir bei der einzig wahren Gruppe bei dieser WM, nämlich unserer. YEAH! Ich selbst kann's kaum erwarten, denn morgen geht's los mit der Mission Finale. Aber zuerst müssen wir noch ein paar Gruppenspiele absolvieren. Und wie bei jedem wichtigen Turnier haben wir wieder 40 Millionen Bundestrainer, die nur darauf warten, alles zu zerreißen. Aber zuallererst gucken wir uns die vier Teams mal an und beginnen natürlich mit...


Deutschland.
Unser Team wird, wie wir alle wissen, von Jogi Bär trainiert und gehört wie immer zum Favoritenkreis. Jedes Mal sind war gaaanz dicht dran, nur um dann im Halbfinale oder Finale zu scheitern. Vielleicht kriegen wir es am anderen Ende der Welt besser hin? Ich bin gespannt. Im Kader sind ein paar Unbekannte, aber wenn Jogi meint, dass sie es könnten, bitte. 
Grundsätzlich gehen wir ein bisschen angeschlagen ins Turnier, genauso wie viele andere Mannschaften. Der Ausfall von Reus ist meiner Meinung nach aber zu verkraften. Manuel Neuer (Bayern) hat seine Schulterprobleme überwunden und trainiert schon wieder ordentlich mit. Sollte er ausfallen, haben wir mit Roman Weidenfeller vom BVB einen super Ersatz. Ein Einsatz von Ron-Robert Zieler (Hannover) ist eher unwahrscheinlich.
In der Abwehr sollen es die Phalanx aus Jerome Boateng (Bayern), Neuling Erik Durm (BVB), Kevin Großkreutz (BVB), Benedikt Höwedes (S04), Mats Hummels (BVB), Philipp Lahm (Bayern), Per Mertesacker (Arsenal) und Reus-Ersatz Skhodran Mustafi (Sampdoria Genua) richten. Da können wir nur hoffen, dass Hummels sich auf Fußball konzentriert und nicht auf seine Spielerfreundin, die für Sky täglich von der WM bloggen soll. Noch mehr hoffe ich, dass er sich keine Schnitzer erlaubt. Um seine Kollegen mache ich mir da weniger Sorgen.
Der Blick aufs Mittefeld offenbart auch drei Neulinge Julian Draxler (S04), Christoph Kramer (Gladbach) und Matthias Ginter (Freiburg). Daneben stehen deutlich erfahrene im Aufgebot: Mario Götze (Bayern), die für mich dauer-überschätzte Sami Khedira (Real Madrid), Toni Kroos (Bayern), Thomas Müller (Bayern), Mesut Özil (Arsenal), Lukas Podolski (Arsenal), Andre Schürrle (Chelsea) und natürlich Kapitän-im-Geiste Bastian Schweinsteiger (Bayern). Einziger echter Stürmer ist Rekordtorjäger Miroslav Klose (Lazio Rom).

Star der Mannschaft ist für viele Mesut Özil, danach kommt bei vielen Bastian Schweinsteiger. Ich habe jemand anderen auf dem Zettel - denkt dran, wenn's soweit ist: Thomas Müller. Und damit bin ich nicht alleine. Sogar die Daily Mail lobt ihn über alle Maßen. Kein Wunder, wie ich finde. Müller ist in der jetzigen Zeit ein ungewöhnlicher Spieler, weil er eher bolzt als tiki-taka-t. Er ist nicht der totale Technikfanatiker, er ist kein Tänzer wie Messi oder Ronaldo, kein Schwalbenkönig wie Suarez und passt auch sonst in keine Schublade. Die Daily Mail meint: "It is immensely difficult to characterise his strongest attributes, because he is not a modern athlete. He is a bundle of limbs, masquerading as a professional footballer of the 21st century." Alles, was Thomas Müller braucht, ist ein Ball und die Möglichkeit, aufs Tor zuzulaufen. Er spielt immer teamorientiert, nie egoistisch wie Robben z.B. Er will Tore machen aus reinem Spaß an der Freude. Thomas Müller ist für mich der Inbegriff des deutschen Fußballs und der unbedingte Star der Mannschaft. Er kann alle mitreißen, wenn's drauf ankommt und nach dem Spiel grüßt er einfach mal Oma und Opa!

Thomas Müller ist aber nicht der einzige Star des Teams. Die ganze Bayern-Phalanx hat die Fähigkeiten, die Spiele zu entscheiden. Mit Kapitän Philipp Lahm, Schweini, Boateng, Götze, Neuer, Müller und Kroos können die Bayern-Jungs auf allen Positionen das Spiel entscheiden. Dazu kommen die immer total motivierten und absoluten Turnierspieler Lululu (Poldi) und Uns Miro.

Ich bin wahrlich kein Bayern-Fan, aber ich hänge meine Erwartung an die Bayern-Spieler. Sie werden es richten. Und überhaupt: Strengt euch an, Leute! Die Ösis meinen, wir scheitern im Halbfinale, die Tommys geben uns auch nur den dritten Platz.  Da gilt es zu zeigen, wo der Hammer hängt!

Schwer genug wird es. Heutzutage wird ja zum Glück (Sarkamus!) alles untersucht, was irgendjemanden irgendwo interessieren könnte. Bloomberg hat deshalb eine Statistik über die meisten/größten Unannehmlichkeiten während der WM erstellt und Überraschung... wir haben die schlechtesten Bedingungen von allen. Glaubt ihr nicht? Guckt ihr hier: http://www.bloomberg.com/news/2014-06-05/germany-faces-hottest-world-cup-games-as-italy-trains-in-sauna.html ! Wenn das mal nicht die pure Absicht der WM-Planer war... tze!!!

Mein Fazit:
Trotz aller Wetterstrapazen werden wir es trotzdem schaffen. In Mexiko sind wir auch weit gekommen, also warum nicht auch in Brasilien?! Wir gewinnen die Gruppe! Im Achtelfinale wartet ein Gegner aus Gruppe H, wahrscheinlich Russland oder Südkorea. Im Viertelfinale dann wohl Frankreich... und ab da ist alles möglich. Ich drück die Daumen!!!!


USA.
Die US-Amerikaner mag ich nur aus einem Grund: Jürgen Klinsmann, das Idol meiner Fußballkindheit (ja, ich bin weiblich)! Er wird immer mein absoluter Favorite sein und bleiben. Egal, ob als Bayern- oder DFB-Coach oder wie jetzt für die USA. Und dass er sich ausgerechnet Böörti Vogts an seine Seite geholt hat, finde ich noch besser. Berti ist immerhin unser letzter Erfolgstrainer, der EM-Titel 1996 geht auf sein Konto. Co-Trainer ist übrigens Andreas Herzog! Andreas Herzog... ich fass es nicht... Ob die drei aber wirklich in unserer Gruppe für Furore sorgen können? Hm, der Kader zeigt zumindest eine gewisse Qualität.
Fürs Tor sind Brad Guzan (Aston Villa), Tim Howard (FC Everton) und Nick Rimando (spielt in den USA) nominiert, für die Abwehr sind DaMarcus Beasley (spielt in Mexiko), Matt Besler (spielt in den USA), John Anthony Brooks (Hertha), Geoff Cameron (Stoke City), Timothy Chandler (Nürnberg), Omar Gonzalez (spielt in den USA), Fabian Johnson (1899 Hoffenheim) und DeAndre Yedlin (spielt in den USA) in den 23-Mann-Kader berufen. Hier freut es mich besonders für unseren Herthaner.
Auch im Mittelfeld sind ein paar Legionäre auf Klinsis Liste: Alejandro Bedoya (Nantes), Mix Diskerud (Rosenborg Trondheim), Julian Green (Bayern... wer ist das???) und Jermaine Jones (Besiktas Istanbul). Die anderen verdienen ihr Geld in den USA: Kyle Beckerman, Brad Davis, Graham Zusi, nur Michael Bradley spielt in Kanada. Die Angriffsposition ist genauso bunt gemischt: Jozy Altidore spielt für Sunderland, Clint Dempsey in den USA, Aron Johannsson für Alkmaar und Chris Wondolowski in den USA.

Star des Team ist der Trainer. Zumindest für mich. Für die USA ist es Landon Donovan. Aber Moment... der fährt nicht mit. Also bleibt Kapitän Clint Dempsey, um diese Lücke zu füllen. Zwar ist er mit Fulham abgestiegen, aber für seine Nationalmannschaft wird er sich wohl zerreißen. Wie alle Amerikaner.

Mein Fazit:
Mit diesem Trainergespann könnte was Gutes bei rauskommen, aber schon das erste Gruppenspiel wird alles entscheiden. Denn bei einer Niederlage gegen Ghana, müssen zwingend Siege gegen Deutschland und Portugal eingefahren werden. Das halte ich für seeehr unwahrscheinlich. Mir reicht es, wenn sie die Portugiesen stolpern lassen. Aber nach der Vorrunde ist Schluss.


Ghana.
Für die Black Stars ist es die dritte WM-Teilnahme in Folge. 2006 war im Achtel-, 2010 im Viertelfinale Schluss. Die Mannschaft von James Appiah wird für die Europäer ein unangenehmer Gegner werden, aber ob sie das Zünglein an der Waage werden? Gucken wir, wer's richten soll.
Im Tor hat Appiah die Herren Adam Larsen Kwarasey (Strömsgodset Toppfotball), Fatau Dauda (spielt in den USA), Stephen Adams (spielt in Ghana) in den Kader berufen. In der Abwehr können und wollen Samuel Inkoom (FC Platanias), Daniel Opare (Standard Lüttich), Harrison Afful (spielt in Tunesien), John Boye (Stade Rennes), Jonathan Mensah (FC Evian), Rashid Sumaila (spielt in Südafrika) auflaufen.
Im Mittelfeld lauert dann auch genug Erfahrung, um den anderen Teams zu trotzen. Michael Essien und Sulley Ali Muntari vom AC Mailand schnüren wie auch Rabiu Mohammed (Kuban Krasnodar), Kwadwo Asamoah (Juventus Turin), Emmanuel Agyemang Badu (Udinese Calcio), Afriyie Acquah (FC Parma), Andre Ayew (Olympique Marseille), Mubarak Wakaso (Rubin Kasan), Christian Atsu Twasam (Vitesse Arnheim), Albert Adomah (FC Middlesbrough) und Kevin-Prince Boateng (Schalke 04) in Europa ihre Schuhe ihre Vereine. Im Angriff sieht es kaum anders aus. Asamoah Gyan spielt in den V.A.E., Abdul Majeed Waris beim FC Valenciennes und Jordan Ayew beim FC Sochaux.

Über den Star des Teams lässt sich vielleicht diskutieren, für mich führt kein Weg an Michael Essien vorbei. Auch wenn er nicht zu den jüngsten der WM gehört, hat er genug Klasse und Erfahrung, um dieser Mannschaft seinen Stempel aufzudrücken. Unter Mourinho konnte er bei Chelsea glänzen, auch wenn Mourinho ihn zuletzt kaum mehr beachtete. In der Folge war sein Wechsel zu AC Milan nur richtig, auch wenn er nach seinem Wechsel im Januar 2014 nur 9-mal spielte.

Mein Fazit:
Ein schwerer Brocken für die drei Teams, aber auf jeden Fall machbar für Deutschland und Portugal. Deshalb folgt das Aus auch nach der Gruppenphase.


Portugal.
Wenn die deutsche Mannschaft geärgert werden könnte in dieser Gruppe, dann von den Portugiesen. Angst muss sich die deutsche Mannschaft aber nicht machen, eher im Gegenteil. Man könnte fast meinen, dass Portugal sowas wie der Lieblingsgegner geworden ist für den DFB. In bisher 17 Spielen gewann Deutschland 9-mal, dagegen stehen 3 Siege für Portugal, bei 5 Unentschieden. Keine schlechte Bilanz. V.a. die Spiele um Platz 3 bei der WM 2006, das Viertelfinale der EM 2008 und die Vorrunde der EM 2012 sind Fingerzeige für Deutschland.
Aber Portugal wäre nicht dabei, könnten sie nicht Fußball spielen und so hat Teamchef Paulo Bento auch eine ordentliche Mannschaft zusammen. Fürs Tor sind Beto (FC Sevilla), Eduardo (SC Braga) und Rui Patrício (Sporting Lissabon) in den engültigen Kader berufen worden. Die Abwehrreihe bilden Andre Almeida (Benfica), Bruno Alves (Fenerbahce), Fabio Coentrao (Real Madrid), Joao Pereira (Valencia), Neto (Zenit St. Petersburg), Pepe (Real Madrid) und Ricardo Costa (FC Valencia).
Die Bälle im Mittelfeld können Joao Moutinho (Monaco), Miguel Veloso (Dynamo Kiew), Raul Meireles (Fenerbahce), Ruben Amorim (Benfica), William Carvalho (Sporting Lissabon) und Rafa (Braga) verteilen und damit den Sturm um Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Eder (Braga), Helder Postiga (Lazio), Hugo Almeida (Besiktas), Nani (ManU), Varela (FC Porto) und Vieirinha (Wolfsburg) versorgen.

Den Star der Mannschaft muss ich niemandem mehr erklären. Cristiane Ronaldo. Huch... Cristiano natürlich. ;-) Genie und Wahnsinn liegen ganz nah beieinander und der beste Beweis ist eben dieser Ronaldo. Nimmt man ihn aus dem Spiel, wird er bockig wie ein kleines Kind und hört auf mitzumachen. Foult man ihn, stirbt er wie ein Schwan und neigt zum Weinen. Hat er aber die Chance zum Tor, per Freistoß oder aus dem Spiel, müssen alle Mannschaften der Welt aufpassen. Aber wie so oft reicht ein einzelner Spieler nicht aus, um etws zu reißen. Deshalb reicht eben auch ein Cristiano Ronaldo nicht aus, um Portugal ganz weit zu bringen.

Mein Fazit:
Ein paar Bayern-Spieler freuen sich RIESIG auf Pepe, den alten liegend Spieler von Real, und auch Cristiano Ronaldo. Mit denen ist noch eine Rechnung offen und - bei aller Liebe - diese Mal haben die beiden keine Chance. Deutschland wird den Gruppensieg holen und für Portugal bleibt der zweiter Platz. Im Achtelfinale wartet dann der Sieger Gruppe H (wahrscheinlich Belgien), gegen die höchstwahrscheinlich ein Sieg erzielt werden kann. Im Viertelfinale würde dann aber mit Argentinien der "Endgegner" warten.

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